Wir legen bei unseren Projekten großen Wert darauf, dass sie nachhaltig wirken. Das ist jedoch nur möglich, wenn wir langfristig planen und fördern können. Mit Deiner regelmäßigen und verlässlichen Unterstützung können wir diese wichtigen Voraussetzungen schaffen.
Du kannst mit Deiner Spende ein bestimmtes Projekt oder die allgemeine Arbeit der Stiftung unterstützen.
Projekte werden geladen...
Auch im Winter ist das Bürgermobil-Team im Einsatz: Bei einer Demenzschulung haben sich die ehrenamtlichen Rischka-Fahrer:innen der Potsdamer Bürgerstiftung wichtige Tipps für den Umgang mit demenzkranken Fahrgästen geholt. Anika Werner, Leiterin der Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit Demenz bei der Volkssolidarität in Potsdam, führt solche Fortbildungen kostenfrei durch.
Für Demenzkranke kann eine Rikscha-Fahrt eine Herausforderung sein, weil die Krankheit das Einordnen von Menschen und Situationen und die örtliche Orientierung beeinträchtigt. Manche Fahrer:innen haben erlebt, dass sich Fahrgäste plötzlich unsicher fühlten und nach Hause wollten. Zum Beispiel Mirko. „Ich habe das aber schnell wieder in den Griff bekommen“ erzählt er. „Mit beruhigenden Worten und etwas Ablenkung.“ Nach der Fahrt sei die Dame dann extrem dankbar gewesen. „Sie sagte zu mir, dass sie so etwas Schönes lange nicht mehr erlebt habe.“
Demenzexpertin Anika Werner nickt zustimmend und lobt die Reaktion. „Wenn sich jemand plötzlich desorientiert fühlt, hilft Ablenkung. Ihr könnt auch das Gefühl spiegeln, das der oder die Demenzkranke gerade hat.“ Man könne zum Beispiel sagen: „Das ist ja wirklich unangenehm. Hat Ihnen denn niemand gesagt, wo wir heute langfahren?“ Dann fühle sich die Person gesehen, gut aufgehoben und könne sich leichter beruhigen.
250 Fahrten – ein neuer Rekord
Zum Glück sind solche Situationen selten, trotz der zahlreichen Touren: 250 Fahrten hat das Bürgermobil-Team im Jahr 2025 mit Senior:innen unternommen und dabei 3200 Kilometer zurückgelegt. Das ist ein neuer Rekord.
„Die Einrichtungen, mit den wir zusammenarbeiten, achten darauf, dass unsere Fahrgäste fit für eine Ausfahrt sind“, sagt Bürgermobil-Projektleiterin Elisabeth. „Und wir fahren extra langsam, wenn jemand zugestiegen ist, nie schneller als acht bis zehn km/h.“ Zudem sind die beiden Rikschas der Potsdamer Bürgerstiftung in den meisten Fällen gemeinsam unterwegs. Das Gruppengefühl gibt Sicherheit, auch den ehrenamtlichen Fahrer:innen: Sollte es zu herausfordernden Situationen kommen, können sie sich gegenseitig unterstützen.
Ein Bereicherung für alle
Gerade das gemeinsame Erleben macht allen Beteiligten besonders viel Spaß. Gemeinsam entdecken, wie sich Potsdam entwickelt, Erinnerungen austauschen, die Freude über einen besonderen Ort teilen, auch mal einen Stopp für ein Eis einlegen: Das ist es, was das Bürgermobil so beliebt macht.
Derzeit gibt es das Angebot für Bewohner:innen des Emmaus-Hauses, des Heilig-Geist-Parks und St. Franziskus. Die Nachfrage steigt. „Daher sammeln wir Geld für eine dritte Rikscha, um noch mehr Menschen kleine Auszeiten zu ermöglichen“, sagt Inga.
Anika Werner findet das Bürgermobil-Angebot sehr hilfreich, gerade für Demenzkranke. „Menschen mit Demenz brauchen frische Luft und soziale Kontakte dringend, sie wollen einbezogen werden.“ Ihr ist es wichtig, durch Hintergrundwissen den Umgang zu erleichtern. „Demenzkranke können nicht für ihr eigenes Wohlbefinden sorgen, das müssen wir für sie tun – indem wir sie dort abholen, wo sie sind.“
Austausch und Beratung tun gut
Was das konkret bedeutet? „Erstens: nicht kritisieren oder korrigieren. Zweitens: loben für die Dinge, die noch funktionieren. Drittens: Der Demenzkranke hat immer recht – weil alles andere nichts bringt“, nennt Anika Werner die entscheidenden Regeln. Weitere Tipps stehen auf einer Postkarte, die die Expertin an das Bürgermobil-Team verteilt. Darauf steht zum Beispiel: „Verwenden Sie einfache, kurze Sätze“ und „Achten Sie auf die Körpersprache“.
„Es hat gut getan, sich hier auszutauschen“, „Vielen Dank für die nützlichen Tipps“: Zufrieden verlassen Elisabeth, Dirk, Marie-Luise, Mirko, Evi, Manuela, Inga und die beiden Ulrikes die Schulung. Gemeinsam geht es noch zu einem Glühwein auf den Weihnachtsmarkt. Ehrenamt verbindet!
Möchten Sie das Bürgermobil unterstützen? Wir freuen uns über Ihre Spende und Verstärkung unseres Teams! Kontakt: info@potsdamer-buergerstiftung.org
Hier erreichen Sie die Kontakt- und Beratungsstelle der Volkssolidarität für Menschen mit Demenz: https://www.volkssolidaritaet-brandenburg.de/beitraege/mittelmark-kontakt-und-beratungsstelle-fuer-menschen-mit-demenz-potsdam/