Da sie keine Kirchenorgel tragen konnte, wählte sie das Akkordeon für ihre geheimnisvollen, musikalischen Interpretationen. Der Musik von Joanna Gemma Auguri zu lauschen ist wie das Öffnen einer Tür zu einem sakralen Raum. Man kann sich der Tiefe und Zeitlosigkeit ihres Klangs nicht entziehen. Sie lädt in einen privaten Raum ein, in dem ein gebrochenes Herz in seinem eigenen Rhythmus schlagen darf. Das Aufwachsen zwischen zwei Ländern und Kulturen hat sie zu einer Künstlerin geformt, die durch ihre ungewöhnlichen Instrumente und ihre einzigartige Stimme auffällt. Ihre Live-Konzerte erinnern an ein Ritual und sind ein tiefgreifender Dialog mit dem Publikum. Das Akkordeon, wie eine atmende Zeitmaschine, die Zither, die sehnsuchtsvolle Klänge spinnt und den sirenenhaften Gesang trägt. Mal ganz melodisch, so dass die Stücke fast wie dunkle Pop - Perlen glitzern, mal etwas experimenteller und voller Poesie. Melancholische Musik macht glücklich, davon ist Joanna überzeugt, und in der Tiefe ihrer Lieder scheint immerzu ein hoffnungsvolles Leuchten, welches uns durch die Dunkelheit trägt. Mit 11 erschein 2021 ihr Album Debüt, dessen Titel als Symbol für Träumer und Idealisten sowie für Neuanfänge steht. Überwiegend mit analogem Equipment aufgenommen und basierend auf einer intensiven Mischung aus melancholischem Folk und avantgardistischen Klängen, beschäftigt sich dieses außergewöhnliche Album mit Identität und biografischen Brüchen. Das faszinierende Ergebnis ist ein höchst intimes, von Zerbrechlichkeit und Authentizität geprägtes Werk, dessen Stücke im Kontrast zur digitalen Hochglanzwelt stehen und in ihrer Erzählweise und ausserweltlichen Intensität an Nico, Joanna Newsom oder Nick Cave erinnern. Aus dem traditionellen Songwriting bricht Auguri immer wieder aus und erfindet ihren eigenen Ausdruck. Joanna Gemma Auguri berührt mit ihrer Musik. Manchmal muss man durch den größten Schmerz gehen, um zu spüren, dass das Leben einen unbeirrt festhält. Bei Molecules Of Light heisst es: "Baby, you cannot control it, it will swallow you anyway”. Mit 11 ist ihr ein bemerkenswertes Album gelungen auf welchem die Selbstgespräche des Unbewussten aus der Tiefe an die schimmernde Oberfläche eines dunklen Gewässers finden: fragil, eindringlich und voller Wucht.
Joanna Gemma Auguri liebt es Konzerte an außergewöhnlichen Orten zu spielen, mit der Überzeugung, daß die Magie dieser Orte sich auch in der Musik wiederfindet.Die Einzigartigkeit des Moments, das gemeinsame Erleben mit dem Publikum lässt die Zeit für einen Augenblick stehen. Die denkmalgeschützte Inselbühne ist einer dieser besonderen Orte. Wir freuen uns auf das Konzert am 10.06.22.
Begleitet wird Joanna von der Cellistin Isabelle Klemt. Isabelle studierte Violoncello in Berlin und Bern. 2011/2012 war sie Mitglied des Berner Symphonieorchesters, seitdem arbeitet sie freischaffend. Ihr Fokus liegt auf genreübergreifenden Projekten, in denen es um neu entstehende Musik geht: In gemeinsamer Zusammenarbeit entwickelte Kompositionen mit anderen MusikerInnen, Musik aus den Bereichen Jazz und Pop, Improvisation, zeitgenössische klassische Musik und Bühnenmusik für Theaterstücke.